Wir alle verfügen über eine innere Uhr. Intuitiv wissen wir, wann wir schlafen gehen sollten, genauso wie wir erwachen, wenn wir genug geruht haben. Dies ist eine faszinierende Fähigkeit des menschlichen Körpers. Doch warum besitzen wir diese eigentlich und warum sollten wir ihre Hinweise nicht ignorieren?

Genügend Schlaf wichtig

In diesem Artikel möchte ich Dir das Thema Schlaf etwas näher bringen. Um nachvollziehen zu können, warum wir im Schnitt 7-8 Stunden Schlaf pro Nacht brauchen, ist es zunächst notwendig, dass Du weißt, wie sich der Schlaf „aufbaut“.

Nach dem Einschlafen durchlaufen wir jede Nacht mehrmals die immer gleiche Abfolge verschiedener Phasen. Ein kompletter Zyklus dauert im Schnitt etwa 90 min.

Körperliche und mentale Regeneration im Schlaf


In der ersten Hälfte der Nacht steht v.a. die physische, also die körperliche Erholung im Fokus. Unsere Körperfunktionen werden heruntergefahren, der Muskeltonus, sowie der Blutdruck und die Herzfrequenz sinken, wir atmen langsamer und auch unsere Körpertemperatur nimmt leicht ab. Wir befinden uns in einem tiefen Schlaf. Sämtliche am Vortag geforderten Strukturen regenerieren sich jetzt. Haben wir z.B. ein (anstrengendes) Training absolviert, dann finden genau in dieser Schlafphase die Anpassungsprozesse statt: der Trainingsreiz macht uns stärker und widerstandsfähiger.

In der zweiten Nachthälfte steht verstärkt die psychische, also die mentale Regeneration, im Vordergrund. Dies erklärt auch, warum wir in den frühen Morgenstunden häufig sehr intensiv träumen: unser Geist erholt sich und verarbeitet die Erlebnisse des Vortages. Wir schlafen zwar immer noch, jedoch nicht mehr so tief und fest wie zu Beginn der Nacht.

Schlafmangel macht krank


Warum ist es nun so wichtig, dass wir ausreichend schlafen? Wie bereits beschrieben, erfüllt der Schlaf eine ganze Reihe von Aufgaben. Er sorgt dafür, dass wir langfristig gesund und fit bleiben und uns an die Erfordernisse des Tages adäquat anpassen. Wenn wir nicht genug Schlaf bekommen, wird sowohl unser Denkvermögen, als auch unsere Reaktionsfähigkeit eingeschränkt.

Wir sind leicht reizbar, emotional nicht mehr so stabil und werden trotz regelmäßigem Training nicht stärker, sondern schwächer. Auch werden wir schneller krank, da unser Immunsystem durch den Schlafmangel nicht mehr so gut funktioniert. Desweiteren gerät unser Hormonhaushalt durcheinander.

All dies kann enorm negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit, ja auf unser Leben, haben. Fettleibigkeit, Diabetes und Bluthochdruck sind hier genauso zu nennen, wie die Gefahr eine Depression zu entwickeln. Außerdem steigt das Risiko, einen Herzinfarkt und/oder einen Schlaganfall zu erleiden. Durch die große Müdigkeit steigt auch die Unfallgefahr, wenn wir z.B. autofahren.

Dir kommen all diese Krankheiten bekannt vor? Richtig, wir nennen Sie häufig „Zivilisationskrankheiten“. Ausgelöst durch Stress, einen ungesunden Lebensstil und eben auch Schlafmangel.

Zu wenig Schlaf kann also eine ganze Reihe an negativen Folgen haben und langfristig nicht nur schlapp sondern auch ernsthaft krank machen. Dass sich der Körper in solch einem „Alarm-Zustand“ auch nicht mehr positiv an ein Training anpassen kann, liegt quasi auf der Hand. Im Gegenteil: es schwächt Körper und Geist nur noch mehr.

Aus diesem Grunde rate ich Dir dazu, ausreichend zu schlafen (7-8 Std täglich). Hast Du einen anstrengenden Tag erlebt, wurdest Du körperlich und/oder emotional gefordert und hast Du vielleicht auch noch ein hartes Training absolviert: dann braucht Dein Körper tendenziell noch etwas mehr Schlaf.

In diesem Sinne wünsche ich Dir eine erholsame Nacht.

Und noch ein Tipp: Wenn Du Dich am Tag ausreichend bewegt hast (z.B. mit unserem Fitnessprogramm), schläft es sich gleich viel besser.