Oberer Rücken: 15 effektive Übungen gegen Verspannungen und Rundrücken

Ein verspannter Nacken, schmerzende Schultern und ein Ziehen im Rücken – die typischen Folgen eines langen Arbeitstages. Smartphone-Nutzung, Bildschirmarbeit und Stress belasten den Bereich zwischen Schulterblättern, Nacken und oberem Rücken täglich.

Wir zeigen Dir effektive und machbare Übungen für den oberen Rücken, die Du problemlos in Deinen Alltag integrieren kannst. Mit unserem ganzheitlichen Ansatz aus Mobilisation, Kräftigung und Dehnung schaffst Du die Basis für einen schmerzfreien Rücken und eine bessere Lebensqualität.

Übung für oberen rücken in Bauchlage

Vorteile regelmäßiger Übungen für den oberen Rücken


Ein regelmäßiges Training des oberen Rückens bringt Dir vielfältige Vorteile – und das nicht nur für die direkt trainierte Region. Mit der richtigen Kombination aus Mobilisation, Kräftigung und Dehnung verbesserst Du Dein gesamtes Wohlbefinden und beugst typischen Haltungsproblemen vor. 

Lösen von Verspannungen und Schmerzlinderung

Eine bessere Beweglichkeit und starke Muskeln helfen Dir, Verspannungen vorzubeugen. Regelmäßiges Training regt die Durchblutung an und entspannt die Muskulatur. Bestehende Beschwerden können gelindert werden, da verhärtete Muskeln wieder geschmeidiger werden.

Aufrechte Haltung im Alltag

Starke Rückenmuskeln sind die Basis für eine gute Körperhaltung. Sie unterstützen Dich dabei, Fehlhaltungen zu vermeiden und den Oberkörper aufrecht zu halten – ob am Schreibtisch, beim Autofahren oder beim Spazierengehen. Eine verbesserte Haltung entlastet nicht nur Deinen Rücken, sondern lässt Dich auch selbstbewusster auftreten.

Rundrücken aktiv entgegenwirken

Ob am Schreibtisch, beim Blick aufs Smartphone oder bei der Küchenarbeit – viele unserer täglichen Aktivitäten finden vor dem Körper statt und führen dazu, dass wir den Oberkörper nach vorne beugen. Diese ständig wiederkehrende Haltung begünstigt einen Rundrücken. Durch gezielte Übungen richtest Du Dich wieder natürlich auf und vermeidest die typische Haltung.

Mehr Bewegungsfreiheit im Schulter-Nacken-Bereich

Alltägliche Bewegungen wie das Greifen über Kopf oder das Umdrehen fallen leichter. Auch beim Sport profitierst Du von der verbesserten Beweglichkeit.

Vorbeugung von altersbedingten Beschwerden

Regelmäßiges Training ist eine Investition in Deine Zukunft. Ab dem 30. Lebensjahr beginnt der natürliche Muskelabbau – dem kannst Du aber mit gezieltem Training entgegenwirken. Du erhältst Deine Beweglichkeit, beugst Verschleißerscheinungen vor und bleibst länger fit und aktiv. Ein starker oberer Rücken ist dabei besonders wichtig für Deine Mobilität im Alter.

Zusammenspiel des oberen Rückens mit anderen Körperregionen


Der obere Rücken arbeitet nie isoliert, sondern immer im Verbund mit anderen Körperbereichen. Dieses Zusammenspiel zu verstehen, hilft Dir, Dein Training effektiver zu gestalten und gezielt Probleme anzugehen. Hier erfährst Du, wie der obere Rücken mit anderen Regionen zusammenwirkt:

Schulter-Nacken-Bereich

Der Schulter-Nacken-Bereich ist direkt mit dem oberen Rücken verbunden. Verspannungen in einem Bereich ziehen sich oft durch die gesamte Region. Besonders die Trapezmuskulatur, die sich vom Nacken über die Schultern bis in den mittleren Rücken zieht, spielt hier eine wichtige Rolle. Eine ausgewogene Kräftigung und Dehnung dieser Region ist entscheidend für eine gute Haltung.

Brustmuskulatur

Die Brustmuskeln sind die direkten Gegenspieler zur oberen Rückenmuskulatur. Eine verkürzte Brustmuskulatur – häufig durch langes Sitzen und nach vorne gebeugte Haltung – zieht die Schultern nach vorne und begünstigt einen Rundrücken. Deswegen ist es wichtig, nicht nur den Rücken zu kräftigen, sondern auch die Brustmuskulatur regelmäßig zu dehnen.

Unterer Rücken

Was im oberen Rücken passiert, wirkt sich auch auf den unteren Rücken aus. Eine schlechte Haltung im oberen Rücken verändert die gesamte Wirbelsäulenstatik. Umgekehrt können Probleme im unteren Rücken zu Ausgleichsbewegungen und Verspannungen im oberen Rücken führen. Entdecke hier die besten Übungen für den unteren Rücken.

Armmuskulatur

Unsere Arme sind über verschiedene Muskeln und Faszien mit dem oberen Rücken verbunden. Besonders die Beweglichkeit der Schultern und die Kraft der Armrückseiten beeinflussen, wie gut wir uns aufrichten können. Du solltest daher immer auch die Arme mit einbeziehen, z.B. mit unseren Übungen gegen Winkearme.

Was bedeutet das für Dein Training?

Ein effektives Training für den oberen Rücken muss alle diese Bereiche berücksichtigen. Konkret heißt das:

  • Kombiniere Übungen für verschiedene Körperregionen
  • Achte auf ein ausgewogenes Verhältnis von Kräftigung und Dehnung
  • Beziehe besonders die Brustmuskulatur in Dein Dehnprogramm ein
  • Arbeite an einer guten Beweglichkeit der Schultern
  • Achte auf Deine Haltung: Eine bewusste Haltung von Kopf und Schultern entlastet den oberen Rücken.

Mit diesem ganzheitlichen Ansatz schaffst Du die besten Voraussetzungen für einen starken und beweglichen oberen Rücken. Die Rückenübungen, die wir Dir im Folgenden zeigen, berücksichtigen genau diese Zusammenhänge und helfen Dir, alle relevanten Bereiche optimal zu trainieren.

Mobilisationsübungen für den oberen Rücken


Lass uns mit den Mobilisationsübungen beginnen. Diese sanften, dynamischen Bewegungen sind der ideale Einstieg in Dein Training. Sie bereiten Deinen oberen Rücken optimal auf die nachfolgenden Kräftigungs- und Dehnübungen vor. Gleichzeitig helfen sie Dir dabei, erste Verspannungen zu lösen und Deine Beweglichkeit zu verbessern.


1. Brustwirbelsäule und oberen Rücken mobilisieren

Diese kurze Sequenz zur Mobilisation des Oberkörpers ist der perfekte Einstieg in Dein Training. Sie löst erste Verspannungen, aktiviert die Muskulatur und bereitet Deinen oberen Rücken optimal auf die nachfolgenden Übungen vor. Besonders nach langem Sitzen oder am Morgen hilft Dir diese Kombination, beweglicher zu werden.

  • Zur Mobilisierung der Brustwirbelsäule legst Du am besten die Handflächen auf die Brust.
  • Richte Dich beim Einatmen auf und schiebe Deinen Brustkorb beim Ausatmen nach hinten. Die Bewegung sollte möglichst nur aus der Brustwirbelsäule kommen.
  • Lass die Bewegung langsam größer werden und nimm erst bewusst die Schultern mit.
  • Mache dann große Kreise mit Deinen Armen.
  • Zum Schluss halte die Arme hinten und wippe, um die Brust zu dehnen.

2. Schulterblatt Mobilisation im Vierfüßlerstand

Diese effektive Übung mobilisiert gezielt Deine Schulterblätter und den oberen Rücken. Sie hilft Dir, Verspannungen zwischen den Schulterblättern zu lösen und verbessert die Beweglichkeit Deines Schultergürtels. Eine ideale Übung, um Verklebungen im Bindegewebe zu lösen und die Durchblutung zu fördern.

  • Gehe in den Vierfüßlerstand, Hände unter den Schultern, Knie unter den Hüften
  • Dein Rücken ist gerade, der Blick zum Boden gerichtet
  • Ziehe die Schulterblätter langsam zusammen, als würden sie sich berühren wollen
  • Senke dabei das Brustbein Richtung Matte ab. Der gesamte Rumpf bewegt sich auch leicht nach unten.
  • Halte die Ellbogen dabei durchgestreckt
  • In der Gegenbewegung schiebst Du Dich anschließend aus den Schultern heraus nach oben
  • Dabei bewegen sich die Schulterblätter auseinander und der Rumpf hebt sich leicht
  • Bewege Dich langsam zwischen diesen beiden Positionen hin und her
  • Halte den Nacken in Verlängerung der Wirbelsäule

3. Floor Angels

Diese Übung ist ideal, um Verspannungen zu lösen und Deine Haltung zu verbessern. Während Du wie beim Schneeengel-Machen die Arme bewegst, trainierst Du gezielt die Mobilität Deiner Schulterblätter und des oberen Rückens. Der Boden gibt Dir dabei direktes Feedback – perfekt, um die richtige Bewegung zu erlernen.

  • Lege Dich mit dem Rücken auf den Boden, stelle die Füße auf, die Knie sind gebeugt
  • Spanne zur Stabilisierung leicht Deinen Bauch an, indem Du den Bauchnabel Richtung Wirbelsäule ziehst
  • Bringe die Arme in U-Position, Ellbogen und Handgelenke berühren den Boden
  • Der untere Rücken bleibt in Kontakt mit dem Boden
  • Schiebe nun die Arme langsam nach oben, als würdest Du einen Engel in den Schnee malen
  • Ziel ist es, dass die Ellbogen und Handgelenke den Bodenkontakt halten
  • Gleite dann wieder zurück in die Ausgangsposition
  • Lass die Schultern entspannt und ziehe sie nicht zu den Ohren hoch
  • Achte darauf, dass Dein unterer Rücken am Boden bleibt
  • Bewege die Arme nur so weit, wie es für Dich angenehm ist – forciere nichts

4. Katze-Kuh

Diese sanfte und fließende Mobilisationsübung ist ein Klassiker aus dem Yoga. Sie hilft Dir, Deine gesamte Wirbelsäule beweglich zu halten, wobei wir hier besonders auf den oberen Rücken und die Brustwirbelsäule achten. Die wellenförmige Bewegung löst Verspannungen und verbessert die Beweglichkeit Deines Rückens.

  • Komme in den Vierfüßlerstand: Hände unter den Schultern, Knie unter den Hüften
  • Ausgangsposition: Rücken ist gerade, Blick zum Boden
  • Die „Kuh“: Lass den Bauch nach unten sinken, hebe den Brustkorb und den Blick leicht an, die Schulterblätter ziehen dabei sanft zusammen
  • Die „Katze“: Wölbe den Rücken nach oben, ziehe den Bauchnabel nach oben Richtung Wirbelsäule, mache Dich im oberen Rücken besonders rund, das Kinn kommt zur Brust
  • Bewege Dich langsam und bewusst
  • Die Bewegung kommt aus der Wirbelsäule, nicht aus den Armen
  • Für den oberen Rücken: Achte besonders auf den Bereich zwischen den Schulterblättern

5. Einrollen und Strecken

Diese dynamische Mobilisationsübung aktiviert Deinen gesamten Oberkörper. Sie verbessert nicht nur die Beweglichkeit Deiner Wirbelsäule, sondern kräftigt gleichzeitig auch die Schulterblattmuskulatur. Die Kombination aus Einrollen und Aufrichten hilft Dir, ein besseres Gefühl für eine aufrechte Haltung zu entwickeln.

  • Stelle Dich hüftbreit und aufrecht hin
  • Einrollen: Rolle Wirbel für Wirbel nach vorne/unten. Dabei gehen die Arme nach vorne und das Kinn in Richtung Brust. Versuche dabei, dass beide Schulterblätter aus dem Schulterbereich heraus nach vorne ziehen.
  • Strecken: Rolle Wirbel für Wirbel wieder nach oben, ziehe die Schulterblätter sanft zusammen. Bewege mit die Arme fast ganz durchgestreckt wie Flügel auf Schulterhöhe nach hinten zurück, bis sich Dein Brustkorb öffnet und Du eine leichte Spannung in der Brustmuskulatur spürst.

Kräftigungsübungen für den oberen Rücken


Ein starker oberer Rücken ist die Basis für eine gute Haltung und hilft Dir, den Anforderungen des Alltags besser gewachsen zu sein. Die folgenden Übungen stärken gezielt die Muskulatur zwischen den Schulterblättern sowie im Schulter-Nacken-Bereich. Einige Übungen kannst Du ganz ohne Hilfsmittel durchführen, für andere benötigst Du ein Theraband bzw. Trainingsband – das macht Dein Training noch effektiver und abwechslungsreicher.


1. Rückenmuskulatur stärken in Bauchlage

Unsere Trainerin Anja zeigt Dir hier eine Übung in Bauchlage, welche besonders effektiv für Deinen gesamten Rücken ist. Sie stärkt gezielt die obere Rückenmuskulatur, die hintere Schulterpartie und hilft Dir dabei, einem Rundrücken vorzubeugen. Durch die Armbewegung werden die Muskeln zwischen den Schulterblättern optimal aktiviert.

  • Lege Dich auf den Bauch, die Beine sind ausgestreckt
  • Winkle die Arme an, sodass die Ellbogen Richtung Decke zeigen. Die Fäuste zeigen zum Boden
  • Hebe den Oberkörper und Kopf leicht an. Spanne dabei bewusst den Po an.
  • Ziehe die Schulterblätter zusammen und führe die Ellbogen weiter nach oben
  • Senke den Oberkörper kontrolliert ab, halte dabei eine leichte Grundspannung
  • Halte den Nacken in Verlängerung der Wirbelsäule, Blick geht leicht nach unten
  • Aktiviere bewusst Rücken-, Po- und Bauchmuskulatur – nicht nur die Arme

Fortgeschrittene Variante: Hebe zusätzlich die Beine leicht an. Dies intensiviert das Training für den unteren Rücken


2. Superman (W- und U-Position)

Unser Trainer Alex zeigt Dir hier ein Variante der klassischen Supermann Übung. Durch die verschiedenen Armpositionen werden unterschiedliche Bereiche der Rückenmuskulatur angesprochen – ideal für ein ausgewogenes Training.

Ausgangsposition:

  • Lege Dich auf den Bauch. Die Stirn liegt entspannt auf dem Boden
  • Die Beine sind lang ausgestreckt
  • Spanne leicht Deinen Bauch an, um den unteren Rücken zu stabilisieren

Bewegung:

  • Beuge die Arme seitlich, sodass sie ein „W“ formen
  • Hebe den Oberkörper leicht an
  • Ziehe die Ellbogen nach hinten/oben
  • Schulterblätter ziehen dabei zueinander
  • Halte die Position kurz und geht dann zur „U“ Position über: Strecke die Arme nach vorne, sodass sie ein „U“ formen
  • Die Daumen zeigen zur Decke
  • Halte auch hier kurz und wechsle wieder zur „W“ Position

Wichtige Tipps:

  • Der Nacken bleibt lang, Blick zum Boden
  • Hebe nur so weit an, wie es Dir gut tut
  • Die Füße bleiben auf dem Boden
  • Achte auf eine gleichmäßige Atmung
  • Mache die Übung langsam und kontrolliert

3. Armheben seitlich in der Vorbeuge

Gerade im Büroalltag neigen wir dazu, die Schultern nach vorne fallen zu lassen. Das Armheben in der Vorbeuge ist eine kraftvolle Gegenbewegung: Sie aktiviert genau die Muskeln, die für einen starken oberen Rücken und eine aufrechte Haltung sorgen. Die Position in der Vorbeuge ermöglicht es Dir, die Bewegung sehr bewusst auszuführen und die Arbeit der Rückenmuskulatur deutlich zu spüren.

Grundposition:

  • Stelle Dich hüftbreit hin. Die Knie sind leicht gebeugt
  • Beuge Dich aus der Hüfte nach vorne, der Rücken bleibt gerade
  • Der Oberkörper ist etwa parallel zum Boden oder etwas weiter aufrecht.
  • Wichtig: Spanne Bauch und Rumf an, damit kein Hohlkreuz entsteht
  • Die Arme hängen entspannt nach unten.

Die Bewegung:

  • Hebe beide Arme seitlich an, bis sie etwa auf Schulterhöhe sind
  • Deine Handflächen zeigen dabei nach vorne, die Ellbogen sind nach hinten leicht angewinkelt.
  • Ziehe die Schulterblätter dabei leicht zusammen
  • Senke die Arme kontrolliert wieder ab
  • Halte die Körperspannung

Wichtige Tipps:

  • Der Rücken bleibt während der gesamten Übung gerade
  • Zieh die Schultern nicht zu den Ohren hoch
  • Die Bewegung sollte kontrolliert und nicht ruckartig sein
  • Konzentriere Dich darauf, die Bewegung aus dem oberen Rücken auszuführen
  • Der Nacken bleibt in Verlängerung der Wirbelsäule

4. Reverse Butterfly mit Band

Der Reverse Butterfly ist die ideale Übung, um die oft vernachlässigte Muskulatur zwischen den Schulterblättern sowie im Nacken zu aktivieren. Das Theraband als leichtes Hilfsmittel lässt Dich dabei genau spüren, wie die richtigen Muskeln arbeiten.

So führst Du die Übung aus::

  • Stehe aufrecht, das Theraband auf Brusthöhe vor Dir
  • Die Arme sind fast gestreckt, Bauch leicht angespannt
  • Öffne dann Deine Arme auf Schulterhöhe seitlich und bringe dabei das Übungsband auf Spannung.
  • Kontrolliert zurück in die Ausgangsposition, halte dabei Spannung auf dem Band

Wichtige Tipps:

  • Schultern bleiben tief und entspannt
  • Nacken lang, Kinn leicht zur Brust
  • Rücken bleibt während der gesamten Übung gerade
  • Wähle eine Bandstärke, die saubere Bewegungen ermöglicht

5. Aufrechtes Rudern mit Band

Das aufrechte Rudern zählt zu den Klassikern im Rückentraining – und das aus gutem Grund. Mit dieser Übung aktivierst Du die gesamte obere Rückenmuskulatur sowie die Schultern. Das Theraband ermöglicht Dir dabei eine besonders kontrollierte und gleichmäßige Bewegung.

So führst Du die Übung aus:

  • Stelle Dich in Schrittstellung auf: Der hintere Fuß steht so, dass seine Fußspitze fast die Ferse des vorderen Fußes berührt
  • Der seitliche Abstand zwischen den Füßen ist hüftbreit
  • Fixiere das Band mittig unter dem vorderen Fuß
  • Greife die Bandenden auf Hüfthöhe, die Handrücken zeigen nach vorne
  • Spanne Deinen Rumpf an
  • Ziehe das Band mit leicht eingedrehten Händen bis zu den Schultern hoch
  • Die Ellbogen werden dabei angewinkelt
  • In der Endposition sind die Ellbogen etwas höher als die Schultern, etwa auf Ohrenhöhe

Wichtige Tipps:

  • Halte den Oberkörper aufrecht und stabil
  • Die Bewegung kommt aus den Schulterblättern
  • Nacken bleibt lang
  • Wähle die Bandstärke passend zu Deiner Kraft

Dehnübungen für den oberen Rücken


Nach der Mobilisation und Kräftigung widmen wir uns nun dem Dehnen. Gerade bei Menschen, die viel am Schreibtisch arbeiten oder häufig am Smartphone sind, verkürzen sich die Muskeln im Schulter-Nacken-Bereich und der Brustmuskulatur. Die folgenden Dehnübungen helfen Dir, diese Verkürzungen zu lösen und die Beweglichkeit zu verbessern.

Sie eignen sich besonders gut für den Abschluss Deines Trainings oder als eigenständige Einheit, wenn Du Verspannungen lösen möchtest.


1. Herabschauender Hund

Der Herabschauender Hund als klassische Yoga-Position ist ein wahres Multitalent: Sie dehnt nicht nur Deinen gesamten Rücken, sondern auch die Schultern und die hintere Muskelkette.

  • Starte im hüftbreiten Stand
  • Beuge Dich Wirbel für Wirbel langsam nach vorne
  • Wandere auf den Fingerspitzen nach vorne, bis Oberkörper und Oberschenkel einen 90-Grad-Winkel bilden
  • Schiebe das Gesäß nach hinten oben und mache Deinen Rücken lang
  • Bringe die Brust Richtung Knie
  • Drücke behutsam die Fersen Richtung Boden
  • Die Knie können auch leicht gebeugt werden

Variation: Hebe abwechselnd die rechte und linke Ferse vom Boden ab


2. Rücken und Schultern dehnen aus dem Vierfüßlerstand

Im Sitzen sacken wir oft in uns zusammen, die Schultern wandern nach vorne, der Rücken wird rund. Diese sanfte Dehnübung ist die perfekte Gegenbewegung: Sie öffnet den Brustkorb, aktiviert die Schultern und dehnt gezielt den oberen Rücken.

  • Beginne im Vierfüßlerstand, die Knie sind hüftbreit, die Hände schulterbreit aufgesetzt
  • Der Rücken ist gerade, der Blick zum Boden
  • Schiebe Deine Arme fast vollständig durchgestreckt weit nach vorne
  • Lass Deinen Oberkörper nach unten durchhängen
  • Spüre die Dehnung im gesamten Rücken und in den Schultern
  • Halte die Position für etwa 15 Sekunden
  • Mit jeder Wiederholung kannst Du die Dehnung sanft intensivieren
  • Lass den Nacken entspannt

3. Der Yoga Fisch

Diese fortgeschrittene Dehnübung solltest Du behutsam angehen. Der Yoga Fisch öffnet sanft Deinen Brustkorb und dehnt die gesamte Vorderseite des Oberkörpers. Gerade für Einsteiger oder wenn Du Nackenbeschwerden hast, empfehlen wir Dir, die Übung zunächst in einer leichteren Variante auszuprobieren.

So führst Du die Übung aus:

  • Lege dich auf den Rücken, die Beine sind ausgestreckt vor Dir
  • Bringe deine Arme unter deinen Körper. Die Unterarme stützen hinter dem Gesäß
  • Der Rücken ist gerade, die Schultern entspannt
  • Spanne zur Stabilisierung den Bauch an
  • Stütze Dich hauptsächlich auf Deine Unterarme
  • Wölbe den Brustkorb sanft nach oben
  • Die Schulterblätter ziehen dabei zueinander
  • Die Dehnung solltest Du vor allem im Brustbereich spüren

Wichtige Tipps:

  • Starte vorsichtig und taste Dich langsam an die Übung heran
  • Die Hauptbelastung liegt auf den Unterarmen, nicht im unteren Rücken
  • Gehe nur so weit in die Rückbeuge, wie es sich gut anfühlt
  • Der Nacken sollte auf keinen Fall überstreckt werden
  • Bei Nackenbeschwerden oder Unsicherheit: Kopf nicht nach hinten nehmen

Einfachere Variante:

  • Lege ein zusammengerolltes Handtuch quer unter den oberen Rücken
  • Behalte den Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule
  • Die Hände können auch im Schoß ruhen
Der Yoga Fisch

4. Brust und Rücken dehnen mit Faszienrolle/Handtuch

Ein zusammengerolltes Handtuch oder eine Faszienrolle sind perfekte Hilfsmittel für eine wirkungsvolle Dehnung. Diese Übung mit Anja ist besonders angenehm, da Du die Intensität selbst bestimmen kannst und die Schwerkraft die Arbeit für Dich übernimmt.

  • Lege die Faszienrolle/das Handtuch quer auf die Matte
  • Lege Dich mit dem oberen Rücken darauf
  • Die Knie sind aufgestellt
  • Lass Deinen Oberkörper über die Rolle sinken
  • Spüre, wie sich der Brustkorb sanft öffnet
  • Die Schultern dürfen entspannt nach außen sinken
  • Je dicker die Rolle/das Handtuch, desto intensiver die Dehnung

5. Aufrichtende Dehnung für Brust, Schultern und Rücken

Manchmal sind es die einfachsten Übungen, die die größte Wirkung zeigen. Diese traditionelle Dehnübung ist dafür das beste Beispiel: Mit einer einzigen, leicht zu erlernenden Bewegung arbeitest Du effektiv gegen die typische „Nach-vorne-gebeugte-Haltung“ und gibst Deinem Oberkörper seine natürliche Aufrichtung zurück.

  • Stehe aufrecht, die Füße hüftbreit
  • Verschränke die Hände hinter dem Rücken
  • Die Arme sind dabei möglichst gestreckt
  • Ziehe die Schulterblätter sanft zusammen
  • Der Blick geht geradeaus
  • Hebe die verschränkten Arme langsam nach hinten oben
  • Öffne dabei den Brustkorb
  • Du kannst den Oberkörper leicht nach hinten neigen
  • Gehe nur so weit in die Dehnung, wie es angenehm ist
Aufrichtende Dehnung für Brust, Schultern und Rücken

Lust auf mehr? Entdecke „Meine 12 Minuten Rückentraining“


Die vorgestellten Übungen haben Dir einen guten Einblick gegeben, wie Du Deinen oberen Rücken mobilisieren, kräftigen und dehnen kannst. In unserem Programm „Meine 12 Minuten Rückentraining“ gehen wir noch einen Schritt weiter: Unter der professionellen Anleitung von Anja erwartet Dich ein perfekt aufeinander abgestimmtes Trainingsprogramm.

In kompakten 12 Minuten Einheiten begleitet Dich Anja durch die Übungen, die systematisch aufeinander aufbauen und das Zusammenspiel aller Körperregionen berücksichtigen – denn nur ein ganzheitlicher Ansatz führt zu dauerhafter Verbesserung.

Fazit: Dein Weg zu einem starken und beweglichen oberen Rücken


Ein gesunder und starker oberer Rücken entsteht nicht von heute auf morgen – aber mit den richtigen Übungen kannst Du schon nach kurzer Zeit erste Verbesserungen spüren. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der regelmäßigen Durchführung und der Kombination aus Mobilisation, Kräftigung und Dehnung.

Starte am besten mit 2-3 Übungen, die Dir besonders zusagen, und baue sie fest in Deinen Tagesablauf ein. Das kann die mobilisierende Schulterkreis-Übung am Morgen sein, eine kräftigende Übung in der Mittagspause und eine entspannende Dehnung am Abend. Erweitere dann nach und nach Dein Übungsprogramm.

Denk daran: Jede Bewegung zählt! Auch kleine Übungseinheiten zwischendurch tragen zu einer besseren Haltung und mehr Wohlbefinden bei. Höre dabei immer auf Deinen Körper und passe die Intensität Deinen individuellen Bedürfnissen an.

Carsten Merz

Carsten Merz

Als Sportler, Trainer und vielbeschäftigter Familienvater vereint Carsten bei fitkurs seine Passion für Bewegung mit Alltagstauglichkeit. Seine Überzeugung: Fitness sollte mit Leichtigkeit und langfristiger Perspektive gelebt werden. Ein perfekter Tag beginnt für Carsten mit 12 Minuten Bewegung und endet mit dem guten Gefühl, etwas für die eigene Gesundheit getan zu haben.

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